Der Mensch ist ein Tier, das sich im Umgang mit Artgenossen der eigenen Spezies auf Rechte geeinigt hat. Einige davon werden von fast allen Ländern weltweit anerkannt – wenn auch nicht überall umgesetzt –, wie z. B. die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Tieren anderer Spezies misst der Mensch jedoch weltweit weitaus weniger Rechte zu: So werden Tiere eingesperrt, durch Zucht zum menschlichem Vorteil verändert, getötet, gegessen, für Kleidung, Experimente und die Unterhaltung von Menschen missbraucht.
Der Unterschied, den wir in den Rechten machen, die wir Menschen und Tieren zumessen, ist nur dann gerecht, wenn er sich auch im natürlichen Unterschied zwischen unserer Spezies und der anderer Tiere abbildet. So wird kaum jemand bestreiten, dass Hunde kein Wahlrecht bei der Bundestagswahl bekommen sollten, da sie nicht in der Lage sind, darüber bewusst zu entscheiden. Weil Tiere aber wie Menschen empfindende Wesen sind, dürfen auch sie aus ethischen Gründen nicht gequält werden. Dürfen wir Tiere dann aber züchten, für Versuche verwenden und töten?
Die Tierrechtssituation ist aktuell weltweit sehr verschieden. Das deutet bereits darauf hin, dass die Rechte nicht dem natürlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier geschuldet sind, sondern v. a. kultureller, sozialer, religiöser, intellektueller und emotionaler Art sind.
Das Unterrichtsmaterial „Tierrechte“ setzt an dieser Stelle an und führt Schülern der Sekundarstufe I die Thematik der Tierrechte weltweit vor Augen. Dazu werden die Schüler zunächst mit ihrem eigenen Umgang mit Tieren im Alltag konfrontiert. Über die Erarbeitung von tierrechtsrelevanten Situationen entdecken sie die Bedeutung von Rechten auch für Tiere. Diese Bedeutung mündet in die aktuelle ethische Tierrechtsdebatte, wie sie momentan von Philosophen, Medizinern und Tierschutzorganisationen lautstark geführt wird und schließt mit Möglichkeiten zum selbst aktiv werden ab.
Ziel des Unterrichtsmaterials ist es, den Schülern die Augen zu öffnen für den Umgang des Menschen mit den anderen Lebewesen auf diesem Planeten. Denn letztlich sind es diese Schüler, die dafür einmal Verantwortung übernehmen werden müssen.
„Engagierten LehrerInnen, die sich gemeinsam mit ihren SchülerInnen mit Tierrechten auseinandersetzen möchten, fehlte es lange an ansprechendem, gut aufbereitetem Lehrmaterial. Diese Lücke schließen Ilka Köhler und Regine Rompa mit ihrem Unterrichtsheft »Tierrechte« aus der Reihe »Globales Lernen«.“
(Albert Schweitzer Stiftung; zur kompletten Rezension)
Be the first to review “Globales Lernen: Tierrechte”